Wald und Wiese

Förster geht, Förster kommt: Herzlich-nostalgischer Wechsel im Revier Heroldsberg

6.5.2024, 17:00 Uhr
Julius Volland wird neuer Revierleiter im Forstrevier Heroldsberg, das er von Herbert Hofmann übernimmt. Hofmann war hier seit 1987 Revierleiter und geht in den verdienten Ruhestand. Vollands vorheriges Revier Lauf am selben Forstbetrieb wird künftig von Simon Dauer geleitet (im Bild von links).

© Sebastian Linstädt Julius Volland wird neuer Revierleiter im Forstrevier Heroldsberg, das er von Herbert Hofmann übernimmt. Hofmann war hier seit 1987 Revierleiter und geht in den verdienten Ruhestand. Vollands vorheriges Revier Lauf am selben Forstbetrieb wird künftig von Simon Dauer geleitet (im Bild von links).

"Wir haben so viel gepflanzt wie nur irgend möglich": Mitte April geht Herbert Hofmann nach über 37 Jahren als Revierleiter in Heroldsberg in den Ruhestand. Er übergibt an seinen Kollegen Julius Volland, der bereits im Nachbarrevier Lauf drei Jahre Revierleiter war. Das geben die Bayerischen Staatsforsten in einer Pressemitteilung bekannt.

Am 2. Februar 1987 sperrte Herbert Hofmann als frisch gebackener Revierleiter zum ersten Mal sein Büro im Erdgeschoss des beeindruckenden Reviersitzes in Heroldsberg bei Nürnberg auf. Es war die Zeit des Reichswald-Unterbauprogramms, das in der Mitte der 1980er Jahre mit dem Ziel initiiert wurde, den Waldbestand zu erweitern. Hofmann war also von Anfang an mittendrin in einer der prägendsten Waldumbauphasen, die auch für die Bayerischen Staatsforsten ab deren Gründung von großer Bedeutung sein sollte. "Wir haben so viel gepflanzt wie nur irgend möglich."

Bis heute ist das Revier "3 Heroldsberg" eines der laubbaumreichsten des Forstbetriebs. "Eichen, die wir damals gepflanzt haben, sind heute gut und gerne 15 Meter hoch. So einen Bestand mit aufwachsen zu sehen, macht viel Freude", sagt Hofmann. Außerdem sei das Revier von einer Vielzahl pflegeintensiver Feuchtbiotope geprägt, die wichtige Natur- und Klimaschutzaspekte erfüllen. "Das wird auch eine der wichtigsten Aufgaben künftiger Förstergenerationen: Dafür sorgen, dass das Wasser im Wald bleibt!", glaubt Hofmann. Und vielleicht nicht mehr jeden letzten Zipfel Wald in der Nutzung zu lassen ...

Stetig steigende Anschusszahlen

Stundenlang möchte man Hofmann zuhören, wenn er über die Entwicklung von Abschusszahlen seit den 80ern (stetig steigend!) spricht oder leicht vergilbte und bunt schraffierte Karten mit längst vergessenen Pflegemaßnahmen vorlegt und erläutert.

Das Frühjahr sei eine tolle Zeit, um in ein neues Revier zu starten, sagt Hofmanns Nachfolger, der 33-jährige Julius Volland. "Ich lebe seit einigen Jahren hier und kenne die Menschen vor Ort." Grundsätzlich ähnelten sich die Reviere in Größe und Einschlag, "aber die Fülle an Feuchtbiotopen und Naturschutzflächen wie in Heroldsberg, die gibt es in Lauf nicht", schwärmt Volland.

Volland durchlief seine Ausbildung unter anderem in Baden-Württemberg und Hessen und kam nach zwei Jahren als Revierunterstützung und Revierleiter in Bad Hersfeld 2020 zur BaySF, wo er am Forstbetrieb Nürnberg zunächst kommissarisch das Revier Feucht und dann ab Frühjahr 2021 das Revier Lauf leitete. Volland ist mit einer Heroldsbergerin verheiratet und Vater einer kleinen Tochter. Was sagt seine Familie zur aktuellen Entwicklung? "Meine Frau hatte nicht am Zettel, dass sie mal den Heroldsberger Förster heiratet", sagt Volland und lacht. "Aber sie findet es super."

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